PSA - Prostataspezifisches Antigen


Kaum ein Blutwert wird in den Medien so kontrovers diskutiert wie der so genannte PSA-Test. Um Ihnen als Patient die Möglichkeit zur individuellen Meinungsbildung zu geben haben wir im folgenden das Wichtigste für Sie zusammengefasst:


Was ist PSA?


Prostatastpezifischer Antigen, Krebsmarker, Prostatakrebs Früherkennung, Krebsvorsorge.
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PSA ist ein Eiweißstoff, der auch von normalen Prostatazellen in geringen Mengen produziert wird. Ein erhöhter Wert kann ein frühzeitiger Hinweis auf ein Karzinom sein, denn Tumorzellen produzieren ca. 100 mal mehr PSA als gesunde. Aber auch gutartige Erkrankungen wie zum Beispiel die altersbedingte Prostatavergrößerung, Entzündungen, auch in Nachbarorganen wie zum Beispiel der Blase, können den Wert erhöhen.

Auch gewisse äußere Faktoren wie zum Beispiel ein Saunabesuch oder Radfahren innerhalb von 72 Stunden vor der Blutabnahme können den Wert verändern.

Neben der Bestimmung des Gesamtwertes ist auch die Anstiegsgeschwindigkeit (sogenannte PSA-Velocity), das Verhältnis zwischen gebundenem und freiem PSA im Blut sowie das Verhältnis zwischen PSA Wert und Volumen der Prostata (PSA-Density) von Bedeutung.

Argumenten für den PSA


  •  Der PSA-Test ist die empfindlichste Methode zur Früherkennung eines Prostatakarzinoms
  • Der Test wird bereits positiv, bevor Symptome aufgetreten sind.
  • Durch diese Früherkennung des Tumors steigt die Wahrscheinlichkeit einer kompletten Heilung an.
  • Ein normales Testergebnis kann dem Patienten in der Regel unnötige Ängste nehmen.
  • Die Bestimmung des PSA - Wertes im Rahmen einer Vorsorgeuntersuchung senkt das Risiko an Prostatakrebs zu versterben um 30%.

Stellungnahme der Deutschen Gesellschaft für Urologie

 

Argumenten gegen den PSA - Test


  • Ein sehr langsam wachsendes Prostatakarzinom, wie es oft bei älteren Patienten vorkommt, wird vielleicht nie symptomatisch werden oder Einfluss auf die Lebenserwartung haben. Solche Patienten würden dann überflüssig behandelt und durch mögliche Nebenwirkungen der Therapie in ihrer Lebensqualität beeinflusst. Um eine überflüssige Behandlung zu vermeiden, gibt es heutzutage einige Parameter  bei bildgebender und feingeweblicher Untersuchung zu beachten.
  • Leider gibt es auch Prostatakarzinome, die mit einem normalen PSA Wert verbunden sind (Anmerkung: deshalb ist die kombinierte Vorsorgeuntersuchung aus Tastbefund, PSA und transrektalem  Ultraschall nach unserem Verständnis so wichtig).
  • Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen im Gegensatz zu den privaten Versicherern  nicht die Kosten der PSA Bestimmung im Rahmen der Früherkennung.

Fazit


Seit Einführung des PSA-Testes hat die Gesamtzahl der diagnostizierten Prostatakarzinome zwar zugenommen, gleichzeitig stellen wir jedoch fest, dass die Zahl der fortgeschrittenen metastasierten Erkrankungen deutlich ab- und der Anteil der heilbaren Stadien deutlich zugenommen hat. Bei vertretbaren Kosten in Höhe von ca. 33 € für die Bestimmung des PSA muss letztendlich jeder Patient für sich entscheiden, ob er diese Möglichkeit nutzen möchte.

Sprechen Sie uns bitte auch im Rahmen der Vorsorge an, falls Sie noch Fragen zum Thema haben.