Blut im Urin


Die plötzlich bemerkte rötliche Verfärbung des Urins ist für die meisten Menschen ein erschreckendes Ereignis. Glücklicherweise liegt ursächlich nicht immer eine schwere Erkrankung vor. So kann Blut im Urin bei Harnwegsinfektionen, Nierensteinen oder auch mechanischen Reizungen der Blase zum Beispiel bei körperlicher Belastung oder Sport auftreten,

leider kann es andererseits aber auch auf bösartige Erkrankungen der Harnwege hindeuten. 

Ursachen


Grundsätzlich unterscheidet man sichtbare Blutbeimengungen im Urin (Makrohämaturie) also solche die der Patient selber bemerkt, von einer so genannten Mikrohämaturie, die nur bei Laboruntersuchungen oder unter dem Mikroskop erkennbar ist. Gemeinsam ist beiden die Tatsache, dass eine grundsätzliche Abklärung durch ein Urologen erforderlich ist.

Folgende Ursachen für eine Blutbeimengungen im Urin kennen wir:

 

  • Harnwegsinfektionen
  • Nierensteine
  • Nierenzysten
  • bestimmte Lebensmittel (zum Beispiel Rote Beete)
  • Lebensmittelfarbstoffe
  • bestimmte Medikamente (zum Beispiel Vitaminpräparate)
  • starke körperliche Belastung
  • Prostatavergrößerung oder Krampfadern in der Blase
  • Blutbeimengungen im Sperma (so genannte Hämospermie)
  • Regelblutungen
  • Krebsleiden der Harnwege

Diagnostik


Nach ausführlicher Erhebung der Krankengeschichte erfolgt eine gründliche körperliche Untersuchung, eine Darstellung der harnableitenden Organe mittels Ultraschall sowie spezieller Urinuntersuchungen. Findet sich keine Blutungsursache, sollte eine Blasenspiegelung durchgeführt werden.

In einigen Fällen kann ein sogenannter Bladdercheck – NMP 22 eine Blasenspiegelung ersetzen, den wir auch bei Risikopatienten (Rauchern, Friseuren, Chemiearbeitern usw.) empfehlen. Die Aussagekraft dieser Untersuchungen hat jedoch nicht dieselbe Sicherheit wie eine Blasenspiegelung, die bei einem positiven Test in jedem Fall angeschlossen werden muss.

Die Blasenspiegelung wird anders als vor einigen Jahren bei uns grundsätzlich unter örtlicher Betäubung sowie einer Sedierung (Schlaf- und Schmerzmittelgabe mittels einer Infusion), bei ausdrücklichem Wunsch auch in Vollnarkose in Zusammenarbeit mit unserem Anästhesisten, durchgeführt.

Zur Schonung der Harnwege geschieht dies meist mit flexiblen Instrumenten.

In einigen Fällen ist nach Durchführung dieser Untersuchungen die Ursache der Blutbeimengungen im Urin immer noch unklar. Dann kommt die bildgebende  Diagnostik (Röntgen der Nieren, CT oder MRT) zum Einsatz, die wir in Kooperation mit erfahrenen Radiologen durchführen.

Häufig findet man glücklicherweise letztendlich keine organische Ursache für die Blutbeimengungen im Urin. In diesen Fällen sing gelegentliche Kontrollen ausreichend.