Ein frühzeitiger Samenerguss ist ein störendes Problem, der eine Beziehung stark belasten kann. Häufig scheuen sich die betroffenen Männer, Hilfe zu suchen und darüber zu reden und greifen stattdessen zu vielversprechenden Wundermitteln, die u.a. im Internet angeboten werden. Leider führt dies fast immer zu großer Frustration, was die Problematik zunehmend verschlechtert. Die richtige Behandlung beinhaltet dabei nicht nur die Einnahme von Medikamenten, vielmehr sollte ein ausführliches Gespräch, auf Wunsch auch in Anwesenheit der Partnerin, und eine gründliche Diagnostik an erster Stelle stehen.
Oft fühlen sich die betroffenen Männer mit diesem Problem allein gelassen oder glauben sogar, dass sie ein Einzelfall sind. Dabei geht man heute davon aus, dass ca. 20-30 % der Männer unter frühzeitigem Samenerguss leiden. Man unterscheidet dabei 4 verschiedene Formen des vorzeitigen Samenergusses:
2. eine erworbene Ejakulatio praecox, d.h. der frühzeitige Samenerguss tritt nur in bestimmten Situationen auf
3. die vermeintliche frühzeitige Ejakulation, d.h. der Patient glaubt, dass die Länge des Geschlechtsverkehrs
im Vergleich zum Durchschnitt zu kurz ist. Die durchschnittliche Dauer des Geschlechtsverkehrs liegt tatsächlich
bei ca. 10 Minuten.
4. die so genannte irreguläre frühzeitige Ejakulation, d.h. es tritt ohne bestimmte
Charakteristika und unabhängig von der Situation auf.
zu Grunde liegende Ursachen des vorzeitigen Samenergusses können sein:
1. angeborene oder auch ererbte Veränderungen, welche zu Regulationsstörungen im Bereich der Nerven führen
2. psychische Faktoren wie Angst vor der frühzeitige Ejakulation, berufliche oder private Stresssituationen
3. Störungen in der Produktion von Sexual- oder Schilddrüsenhormonen
4. eine erhöhte Empfindlichkeit (Sensibilität) im Bereich der Eichel
5. chronische Entzündungen der Prostata
Aufgrund der vielfältigen Ursachen der Störung ist es einleuchtend, dass kein universelles Wundermittel existiert und daher der Besuch beim Fachmann unumgänglich ist.
Die Behandlung erfolgt in Stufen, wobei unterschiedliche therapeutische Optionen zum Einsatz kommen, die auf das individuelle Problem zugeschnitten sind.
Erwähnt werden muss noch, dass der vorzeitige Samenerguss oft von einer Potenzschwäche (erektile Dysfunktion) begleitet wird, welche selbstverständlich auch abgeklärt und therapiert werden sollte
Der beste Weg ist in jedem Fall, uns in der Praxis anzusprechen. Damit ist der erste und wahrscheinlich schwerste Schritt schon getan und wir können gemeinsam eine Lösung finden.
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