Prostataentzündung


Hinter diesem Begriff verstecken sich ganz unterschiedliche Krankheitsursachen. Gemeinsam ist ihnen ein meist sehr unangenehmer oft quälender Unterbauch-/Leistenschmerz oder Schmerz im Genitalbereich, oft verbunden mit Beschwerden beim Wasserlassen oder auch Geschlechtsverkehr. Dabei treten die Potenzstörungen als häufige Begleiterscheinungen auf. 

Beschwerden


Eine akute Prostataentzündung zeigt sich neben Unterbauchschmerzen durch Brennen beim Wasserlassen verbunden mit einem vermehrten Harndrang. Bei einer schweren bakteriellen Infektion kann zusätzlich Fieber zu einem lebensbedrohlichen Krankheitsbild führen.

Die chronische Prostatitis ist durch langwierige oft schwer zuzuordnende Schmerzen im Unterbauch, den Hoden oder auch dem After oder Dammbereich charakterisiert.

Störungen bei der Erektion und dem Samenerguss, frühzeitige Ejakulation oder Verlust der Libido können das Krankheitsbild vervollständigen.

Ursachen


Die bakterielle Prostatitis entsteht durch Keime, die über die Harnwege oder die Blutbahn in das Organ gelangen. Eine Stauung des Prostatasekretes bei seltenen Samenergüssen kann zu einer nicht bakteriellen Prostataentzündung führen. Beschrieben sind auch vom Körper produzierte Antikörper gegen das eigene Prostatagewebe sowie Beschädigungen der Nervenäste im Genitalbereich durch Entzündungen als Ursache der Beschwerden.

Neben diesen "organischen" Ursachen werden Schmerzen beim Mann im Beckenbereich oft aber auch durch psychosomatische Faktoren ausgelöst. Gerade wir Männer sind ja Weltmeister darin, Ängste und Sorgen zu verdrängen. So können Stress am Arbeitsplatz, in der Partnerschaft oder auch der Familie als Schmerzen im Bereich der Prostata wieder "auftauchen".

Diagnostik


Aufgrund der vielfältigen Ursachen ist die Diagnostik dieses "bunten" Krankheitsbildes eine Aufgabe für einen Spezialisten, der alle Facetten kompetent erkennen kann.

Zunächst muss ein ausführliches Gespräch mit dem Patienten geführt werden, welches in diesem Fall auch das private und berufliche Umfeld umfassen muss.

Es folgt dann eine körperliche Untersuchung mit dem Schwerpunkt der Prostata und des äußeren Genitales.

Um ein bakteriellen Prozess von einem abakteriellen (ohne Keiminvasion der Prostata) zu unterscheiden sind Urinuntersuchungen und gegebenenfalls auch Spermauntersuchungen erforderlich.

Erwähnt werden muss jedoch, dass sich die Bakterien nicht immer hundertprozentig nachweisen lassen.

Die Ultraschalluntersuchung hilft uns, die Entzündungsherde in Prostata Hoden und harnableitenden Organen exakt zu identifizieren. Dabei ist es auch möglich, Abflussstörungen des Urins und andere Begleiterkrankungen auszuschließen.

Behandlung


Bakterielle Entzündungen werden gezielt mit Antibiotika behandelt. Dabei muss gesagt werden, dass aufgrund der anatomischen Besonderheiten der Prostata eine mindestens zehntägige Behandlung erforderlich ist, anschließend sollte zur Sicherung des Erfolges häufig mit niedriger Dosierung noch eine Langzeittherapie erfolgen. Begleitend werden entzündungshemmende und schmerzstillende Medikamente verabreicht.

Die abakterielle Prostatitis wird nicht mit Antibiotika behandelt. Zum Glück stehen uns aber alternativ eine Reihe anderer Präparate  wie zum Beispiel Phytotherapeutica (=pflanzl. Medikamente) zur Verfügung.

Zur Abklärung einer psychosomatischen Ursache besteht in unserer Praxis ausreichende Kompetenz aufgrund unserer Zusatzqualifizierung.