MRT-Biopsie der Prostata


Bei Verdacht auf ein Prostatakarzinom ist eine Gewebsprobe (Prostatabiopsie) zur Diagnosesicherung erforderlich. So ein Verdacht kann entstehen, wenn im Rahmen der Vorsorgeuntersuchung ein auffälliger Tastbefund des Organs erhoben wird. Weiterhin abklärungsbedürftig ist ein erhöhter PSA -Wert oder auch eine auffällige Darstellung der Drüse im Ultraschall.

Die Standardmethode ist dann die Entnahme von 12-24 Proben aus der Prostata unter Ultraschallkontrolle durch den Enddarm. Das Gewebe wird anschließend von einem versierten Pathologen unter dem Mikroskop untersucht und beurteilt.

Das methodische Problem der Prostatabiopsie liegt darin, dass es manchmal schwierig ist, betroffene Herde zu punktieren, besonders wenn der Tumor sich noch im Frühstadium befindet und somit die besten Heilungschancen bestehen.

Dagegen ist die Biopsie der großen fortgeschrittenen Tumoren technisch überhaupt nicht schwierig.

Um die Treffsicherheit zu erhöhen, werden die Proben dabei nach einer festgelegten "Landkarte" der Prostata systematisch entnommen.

Um die Aussagefähigkeit zu erhöhen wurden verschiedene neue technische Methoden zur Anwendung gebracht. Der erste seriöse Schritt auf diesem Weg war die Einführung der sogenannten "Elastografie". Dabei wird vereinfacht ausgedrückt die Elastizität der Prostata durch eine Ultraschalluntersuchung gemessen. Da das Tumorgewebe meistens weniger elastisch ist als gesunde Prostataanteile, werden solche verdächtigen Areale dann identifiziert und gezielt punktiert.

Die neueste Entwicklung auf dem Gebiet der Prostatabiopsie stellt die MRT-gesteuerte, stereotaktische Prostatabiopsie dar.

Bei diesem Verfahren wird zunächst eine sehr feine d.h. dünnschichtige MRT Untersuchung der Prostata durchgeführt, um tumorverdächtige Areale zu identifizieren.

Dann erfolgt eine 3D- Darstellung des Organs durch eine transrektale Sonographie, wobei die zuvor gewonnenen MRT Daten in die Untersuchung einfließen.

 

MRT-Kernspinn gesteuerte Prostatastanzbiopsie, Probeentnahme aus der Prostata bei Verdacht auf Prostatakrebs.

Die Prostatakonturen werden vom Arzt angezeichnet (Bild links oben).  

Daraus entsteht ein 3D-Model des Organs. Anschließend  werden die Entnahmestellen der Gewebeproben auf diesem Model geplant, wobei exakt definiert wird, aus welchem Bereich der Prostata die Probe entnommen wird. 

Danach erfolgt die eigentliche Biopsie, wobei die Platzierung der Biopsienadel mit dem Ultraschall kontrolliert wird. 

 

 

 

Diese Methode ermöglicht, aus den zuvor als verdächtig eingestuften Bezirken der Prostata Proben zu entnehmen.

Um die Treffsicherheit dieser Biopsie zu erhöhen werden zusätzlich wie bereits bei der Standardbiopsie nach dem "Landkartenprinzip" systematisch Proben entnommen. Trotzdem muss natürlich gesagt werden, dass mit keiner der neuen Methoden eine hundertprozentige diagnostische Sicherheit erreicht werden kann.

Neueste Studien zeigen aber, dass durch die MRT-Untersuchung besonders die hoch aggressiven Karzinome identifiziert werden können.

Ziel aller Methoden ist es natürlich, eine Übertherapie des Prostatakarzinoms zu vermeiden, um den Betroffenen eine unnötige Behandlung zu ersparen.

Je besser wir den Tumor identifizieren können, umso leichter fällt auch die Entscheidung, möglicherweise zunächst einmal abzuwarten.

Bei entsprechender Indikation übernehmen die Krankenkassen nach unseren Erfahrungen die Kosten für die

MRT-gesteuerte stereotaktische Prostatabiopsie ohne Zuzahlung.

Die Untersuchung wird dann von uns in unserem Partnerkrankenhaus Klinken Essen Mitte durchgeführt.